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ETN-Artists in Residence im Textilen Zentrum Haslach, 18. 02. – 01.03.2024

Wir schätzen uns glücklich, 3 interessante junge Künstlerinnen bei uns im Textilen Zentrum Haslach als Artist in Residence zu Gast gehabt zu haben! Von 18. Februar bis 1. März hatte das Textile Zentrum Haslach in Kooperation mit dem Europäischen Textilnetzwerk drei Artist in Residence Plätze ausgeschrieben, um die vorhandene Infrastruktur für die Umsetzung eigener Projekte zu nutzen. 35 Personen hatten sich beworben und reichten ihre Projektideen ein. Aus diesen konnten drei spannende Persönlichkeiten ausgewählt werden:

◾ Khristina Vysotskaya aus Weißrussland für den Bereich Schaftweben
◾ Katerina Nakou aus Griechenland für den Bereich Tufting
◾ Leonie Burkhardt aus Deutschland, wohnhaft in Schweden, für den Bereich Jacquardweberei

Nach einem ersten Kennenlernen und Vorstellen der eigenen Arbeit begann jede sich mit ihrem neuen Arbeitsplatz vertraut zu machen.

Elisabeth Stötzler und Andreas Selzer unterstützen Leonie Burkhardt im Bereich Jacquardweben, die im Laufe der Tage aus diversen Restgarnen beeindruckende dreidimensionale Gewebe mit spannenden Farbverläufen entwickelte, die als Schlauch von der Webmaschine kamen und als hohe Säulen im Raum installiert werden sollen.

Ingrid Hackl betreute Katerina Nakou im Tufting-Studio, die sich in ihrer Formensprache an Ornamenten ihrer Heimat Griechenland orientierte und intensiv mit unterschiedlichen Florhöhen experimentierte, um plastische textile Wandreliefs zu schaffen.

Christina Leitner wiederum begleitete Khristina Vysotskaya am computergesteuerten Schaftwebstuhl bei der Umsetzung von gewebten Bahnen, die Bäume in den Wäldern Weißrusslands repräsentierten und in einer raffinierten Kombination von Schaft- und Tapisserietechnik realisiert wurden.

Die drei jungen Frauen waren gemeinsam in der Wohnung des Textilen Zentrum Haslach untergebracht, keine 5 Minuten Gehweg von den Werkstätten entfernt. Am Anfang wurden noch Spaziergänge in den umliegenden Wäldern und Ausflüge zu Ateliers und Webereien in der Nähe von Haslach geplant. Das Arbeiten an den eigenen Kunstwerken wurde aber von Tag zu Tag intensiver und dauerte manchmal bis in die Nacht hinein, sodass für andere Aktivitäten kaum Zeit war. Es gibt also einen guten Grund, bald wieder nach Haslach zurückzukehren!

Es war schön zu sehen, wie die drei Künstlerinnen im Laufe der Tage immer mehr als Gruppe zusammenfanden, füreinander traditionelle Gerichte ihres Landes kochten und aktiv am künstlerischen Prozess der Kolleginnen teilnahmen. Nicht nur untereinander, sondern auch alle, die sie von Seiten des Textilen Zentrums Haslach unterstützen, profitierten vom Kennenlernen der unterschiedlichen Zugänge und kulturellen Hintergründe und dem intensiven Austausch. Der Kontakt wird bestimmt weiter bestehen bleiben!

Gegen Ende des Aufenthalts fand noch eine öffentliche Präsentation statt, bei der die drei Künstlerinnen kurz über ihren Werdegang und ihren bisherigen Arbeiten referierten. Anschließend gab es die Möglichkeit, die Werkstätten zu besuchen, die entstehenden Textilen vor Ort zu bewundern und mit den Künstlerinnen ins Gespräch zu kommen. Es war ein äußerst anregender Abend, an dem wieder einmal spürbar wurde, welche verbindende Kraft in Textilien steckt!

Wir wünschen Khristina, Leonie und Katerina weiterhin alle Gute und freuen uns auf ein Wiedersehen!

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